Kann man mit überschüssigem Fett fit sein?

Fettgewebe ist normalerweise in der Fitnesswelt der größte Feind. Große Mengen an Fettgewebe gelten als ungesund, unattraktiv und werden in Fitnessstudios oft belächelt. Zum Glück ist niemand perfekt, und Fettgewebe ist in einigen Fällen wichtig für unsere tägliche Gesundheit. Es gibt auch viele Debatten darüber, ob man fit sein kann, wenn man einen erhöhten Körperfettanteil hat und übergewichtig ist. Eine Antwort vieler Fitnessfans wäre wahrscheinlich, dass Fettgewebe immer ein Zeichen schlechter Form sei. Stimmt das aber wirklich?

Kann jemand mit überschüssigem Körperfett fit sein?

Die kurze Antwort lautet „ja“. Es ist möglich, fit zu sein und gleichzeitig überschüssiges Körperfett sogar auch Übergewicht zu haben. Was wirklich wichtig ist, ist zu verstehen, was „fit“ und was „Übergewicht“ in Bezug mit der Gesundheit bedeutet. In einigen Fällen wird das Körpergewicht in der Regel durch den Body-Mass-Index (BMI) definiert, eine gängige Messung des Körperfetts auf der Grundlage von Größe und Gewicht. Nach dieser Berechnung gelten Menschen mit einem BMI von 30 oder mehr als fettleibig, was sie für bestimmte gesundheitliche Probleme gefährdet. Menschen mit einem BMI unter 25 gelten als normal und gesund, während Menschen mit einem BMI zwischen 25 und 30 übergewichtig sind.

Das Problem dabei ist aber, dass der BMI nicht das gesamte Bild der Gesundheit eines Menschen widerspiegelt. Die Berechnung zieht zum Beispiel das Geschlecht (weil Frauen mehr Fett haben als Männer) oder die Muskelmasse nicht in Betracht. Der BMI misst auch nicht, wie viel Fett man im Vergleich zu anderen Körperteilen hat – Menge an Muskeln, Knochen und Organen.

Ist ein hoher BMI notwendigerweise ein Indikator für Fettleibigkeit?

Wenn ihr bisher nicht wusstet, es ist möglich, dass Menschen mit gleichem BMI ganz unterschiedlich aussehen. Zum Beispiel kann jemand übergewichtig sein und denselben BMI haben wie eine Person, die viel Muskelgewebe hat. Es ist leider nicht einfach, das Körperfett präzise zu messen, aber die Verwendung eines Messschiebers, der die Hautfalten „zwickt“, um Fett zu messen, ist eine nützliche Schätzung (nehmt in Acht, dass Messschieber präziser sind, wenn das Körpergewicht innerhalb von 10 Kilogramm des gesunden Gewichts liegt). Der BMI kann zusammen mit der Vorsorgeuntersuchung kann ein guter Ausgangspunkt sein, um ein erhöhtes Risiko für gewichtsbedingte Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes festzustellen.

Was bedeutet eigentlich, fit zu sein?

Den Begriff „fit“ kann man nicht so leicht definieren, aber für gewöhnlich bedeutet er, dass man in der Lage ist, die aerobe Fitness zu zeigen (was bedeutet, dass das Herz und die Lunge die Muskeln effizient mit Blut versorgen können); dass man über eine erhöhte Muskelkraft und Ausdauer verfügt, um normale Aktivität durchführen zu können; dass man flexibel ist, um Gelenke zu bewegen. Die Fitness ist eine Fähigkeit des Körpers, Sauerstoff aufzunehmen und zu nutzen.

Studien zeigen, dass es für eine optimale Gesundheit besser ist, übergewichtig zu sein und eine gute aerobe Kondition zu haben, als schlank zu sein und einen sitzenden Lebensstil zu führen.